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Ken Jebsen dreht durch
Jürgen Elsässer, Freunden der gepflegten Verschwörungstheorie, Antisemiten aller Couleur, Amerikahassern, dem Kopp-Verlag und Achgut-Lesern ist er ein echter Begriff, Ken Jebsen, der sich KenFM nennt, der jahrelang unbemerkt mit Geldern des Zwangspay-TV’s beim RBB sein Unwesen trieb, wahrscheinlich weil er wusste, wer den Holocaust erfunden hat, weniger seiner Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse wegen, sein Mailwechsel mit Henryk Broder ist legendär. Das mit dem Holocaust war wohl selbst brandenburgischen Öffentlich-rechtlichen eine Nummer zu irre, weshalb er seinen Sendeplatz räumen musste und seither auf eigenen Kanälen und beim Koppverlag seine Fangemeinde mit sich steigernden Ausbrüchen befriedigt. Hinter allem Unglück der Welt stecken die USA und die Juden, der Iran ist ein armes Opfer finsterer Machenschaften, eine Prise 9/11 Truthing darf natürlich gleichfalls nicht fehlen; kein Vorurteil gegen diese Art des Wahnsinns kann sich das erdenken, was unser Ken zum Besten gibt. Und wahrlich, Deutschland ist voll von dankbaren Abnehmern. Das Geniale an ihm ist, dass man nicht mehr weiß, ob er eigentlich rechts- oder linksradikal ist, er ist eine Art lebendiger Katalysator des Antisemitismus, dem es spielend gelingt, Judenhasser aller Richtungen friedlich hinter sich zu vereinen. Passend dazu hat er auch beschlossen, Politiker zu werden und trat wohl kürzlich der Piratenpartei bei.
Ken ist allerdings etwas unglücklich, nicht mehr am prallen Euter der GEZ gesäugt zu werden und etwas an Reichweite eingebüßt zu haben. Das bedurfte der Kompensation, weshalb er sich an die ihm einzig adäquat scheinende Stelle der Bundesrepublik wandte, damit endlich jemand auf Augenhöhe mit ihm spricht. Angela Merkel bekam Post. Nur gerecht, soll auch sie einmal die unmittelbare Konfrontation mit der Welt des neudeutschen Politwahns genießen dürfen. Man könnte ihn als eine Art Pausenclown der Verschwörungsesoteriker abtun, wäre er nicht so exemplarisch und machte es nicht so fassungslos, wie viele eingeschworene Anhänger sich hinter ihm sammeln. Übrigens nach Polenz noch einer, der eine Erwähnung in einer hypothetischen Fortsetzung von Tuvia Tenenboms Deutschlandbeschreibung verdient hätte.
Man ahnt es schon, Mutti hat weder geantwortet, noch ihre Politik geändert. Dabei tröstet es den Ken nicht einmal, dass sie das auch bei ernstzunehmenden Parteifreunden eher nicht macht, vielmehr packt ihn die Wut und er wendet sich dem Ursprung seines Unglücks zu. Henryk M. Broder, dem er seine Prominenz verdankt und den er nicht ganz zu Unrecht dafür verantwortlich macht, dass nicht nur jeder weiß, dass er nicht schreiben kann, sondern auch beim RBB nicht mehr den Äther vollsülzen darf. Tobias Raff hat netter Weise eine Mail veröffentlicht, die er zugespielt bekam, von Ken an Broder. Das liest sich lustig, weil er aus seinem Herzen keine Mördergrube macht, nur sein Aufruf zum Springerboykott kommt ein halbes Jahrhundert zu spät und wird die deutsche Presselandschaft nicht wirklich ändern.
Eines allerdings ist weniger heiter. Der Schlusssatz, der es verdient bekannt gemacht zu werden:
“Sehr geehrter Herr H&M Breivik, sie sind dabei, eine rote Linie zu übertreten. Dieses Spiel könnte ungewohnt für Sie sein, das es leicht komplett aus dem Ruder läuft. Als ihr unentgeltlicher Berater in Fragen des digitalen Marketings rate ich Ihnen, denken Sie darüber nach, ob Sie die Erfindung des Internets und das, was man soziale Netzwerke nennt, nicht völlig falsch einschätzen. Soziale Netzwerke reagieren mitunter wie ein Hurrikan, wenn asoziale Typen wie Sie versuchen um jeden Preis Stress zu machen.
Wie dieses Experiment ausgeht? Lassen wir es darauf ankommen. Die Zeit ist reif, dass Leuten wie ihnen die Möglichkeit entzogen wird, ihren ganz persönlichen Hass zu verbreiten, ohne dass die, die es betrifft, sich dagegen wehren können.
Mit wem legen Sie sich an? Mit der Community. Wir sind viele. Sehr viele und wir haben Typen Sie satt.”
Man kann natürlich mit Recht sagen, diese Möchtegernmafiasprache machte die Witzfigur nur noch lächerlicher. Doch verkennt man da seine Anhängerschar, insbesondere aus islamistischen Milieus. Und so dumm ist nicht einmal KenFM, dass ihm nicht bewusst wäre, dass sich seine Sätze weniger an ihren Adressaten richten, als an genau diese Freunde seines Geschwurbels. Darunter allerdings könnte es welche geben, denen etwas die Bremse fehlt, mir fällt da dieser Islamist ein, der glaubte, es wäre gottgefällig, während einer Demo auf einen Polizisten einzustechen.
Broder hat genug Feinde vom Nazi bis zum Salafisten, um sich auch ohne KenFM ab und an einmal mehr als notwendig umzudrehen. Es ist naive Selbstüberschätzung, wenn ein Würstchen glaubt, ihn einschüchtern zu können. Aber wissen, wohin der Hass Menschen führen kann, welche Aggressionsbereitschaft zur Unterdrückung von Kritikern in ihnen steckt, sollte man schon. sollte man schon. Die USA, Israel und Springer, das ist die Troika, die die wildesten Gewaltfantasien hervorruft. Hatten wir schon mal, oder?
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Erstveröffentlichung bei Schwarzweiß – Kontraste – Zwischentöne
Kommentar: Ruprecht Polenz und Israel
“Ei,ei, für trotzgen Kindermut
ist meine lange Rute gut!
Heißt es bei Euch denn nicht mitunter:
Nieder den Kopf und die Hosen herunter?”
So heißt es im Gedicht “Knecht Ruprecht” von Theodor Storm. Ein anderer ,quasi auch berühmter, Ruprecht lebt heute und ist seines Zeichens Mitglied des Deutschen Bundestags für die CDU, ist dort, man höre und staune, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses und Mitglied im Vorstand des ZDF-Medienrates: Ruprecht Polenz, der. Ähnlichkeiten mit fiktiven Gestalten aus Prosa und Poesie oder mit bereits verstorbenen Personen wären rein zufällig und sicher nur teilweise beabsichtigt.
Der große Storm würde sich wohl im Grabe umdrehen, wüsste er um so manche Meinung, die der Namensvetter seiner in der ganzen Welt berühmten Figur so vertritt. Aber genug der Konjunktive. Was zählen sind Präsenz und Gegenwart: Ruprecht Polenz gilt als glühender Verfechter der Rechte der Palästinenser im Gazastreifen (und zwar nur dort!) und als Israel-Kritiker erster Güte. Lesen Sie hier den ganzen Kommentar!
UPDATE: Das ZDF und die Israel-Berichterstattung
Nachdem wir bereits gestern von dem Schriftwechsel der Initiative FREUNDSCHAFT DEUTSCHLAND-ISRAEL berichtet hatten, geht es bereits heute in die zweite Runde. Da der Fernsehsender so gut wie gar nicht auf die Kritik der Initiative in seiner Antwort einging, hat diese das ZDF in einem erneuten Schreiben nun nochmals unmißverständlich dazu aufgefordert, detailliert auf die Anmerkungen einzugehen und vor allem zu dem Vorschlag auf ein gemeinsames Gespräch mit Henryk M. Broder und einem Vertreter des Senders Stellung zu beziehen. Zum gesamten Briefwechsel inklusive der neuen Antwort der Initiative geht es hier entlang!