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Der Kampfbegriff „Illegale Siedlungen“ ist im Kern Nazi-Terminologie
und der teuflische Versuch Israel mit den Nazis gleichzusetzen.
Von den ~6 Millionen, die in der Shoah vernichtet wurden, geschah dies bei der Hälfte durch Deportation in Vernichtungslagern wie Sobibor, Chelmno, Belzec, Treblinka und Auschwitz. Die andere Hälfte wurde größtenteils in Russland durch Massenexekutionen ermordet.
Als Synonyme und Euphemismen für die Deportation und abschließender Vernichtung erfanden die Nazis die verniedlichenden Begriffe „Umsiedlung bzw. Wiederansiedlung der Juden“. Für den Massenmord durch Erschießung wurde der Begriff „Sonderbehandlung“ erfunden. Auf die vorhergehende Stilisierung der Juden zum „Antimenschen“ soll hier nicht eingegangen werden.
Die „Umsiedlung“ erfolgte aufgrund der Nürnberger Rassegesetze. Den Juden entzog man auf deren Grundlage die deutsche Staatsbürgerschaft und somit wurden die jüdischen Bewohner in den später von den Nazis besetzten Ländern sowie in Deutschland selbst zu illegalen Siedlern erklärt. Die Massenenteignung jüdischen Eigentums und Vertreibung waren die Folge.
Die Ghettos dienten dabei nur zum Zusammenpferchen als Durchgangslager hin zur „Endlösung“.
Zwischen 1933 und 1939 wurden bereits 80% jüdischen Eigentums zwangsenteignet, 50% aller jüdischen Geschäfte geschlossen und 50% aller Juden vertrieben und zwangsumgesiedelt. Dabei gab es fast keinen Teil der Gesellschaft, der nicht aktiv mithalf. Der Rest der jüdischen Bevölkerung wurde nach Kriegsausbruch und nach Besatzung der Kriegsgebiete durch Polizeihilfstruppen, gewöhnlicher Wehrmacht und Waffen-SS deportiert oder direkt erschossen. Das Bild vom dämonischen absolut bösen Menschen ist ein Mythos. Gerade für Auschwitz ist belegt, das der gemeine, sich in seiner Freizeit vergnügende Deutsche (und nicht nur der), zu dem absolut Bösen fähig ist.
Nazis von Auschwitz vergnügen sich nach erfolgtem Massenmord
Besonders pervers war dabei die beliebte teutsche Variante „Juden Raus“ von dem heute noch beliebten Gesellschaftsspiel „Monopoly“. Ziel von „Juden Raus“ ist es, sein Land “Judenrein“ zu bekommen und möglichst viele Juden zu vertreiben. Eine Möglichkeit zu gewinnen ist, Juden nach Palästina zu vertreiben. Das „Spiel“ war für die Altersklassen 9-99 konzipiert, so dass jeder Deutsche jeden Alters zu Hause am heimeligen Wohnzimmertisch die Deportation spielerisch selber vollziehen konnte und somit in die Rolle des Täters schlüpfen durfte.
Das teutsche Monopoly “Juden Raus“
Im Lilly Jacob Album oder auch Auschwitz-Album genannt, wird die Ankunft der ungarischen Juden im Vernichtungslager als „Umsiedlung der Juden aus Ungarn“ bezeichnet, kurz bevor sie in die Gaskammern geschickt wurden. “Umsiedlung“ wird zum direkten Synonym zur Vernichtung der Juden. Der Weg zwischen der Gleis-Rampe und Gaskammer wurde von den Naizis als „Himmelfahrtsstrasse“ bezeichnet
Die Lehren aus den Verbrechen der Nazis und auch der verniedlichende Begriff „Umsiedlung“, welcher Deportation und Vernichtung meint, wurden in der Genfer Konvention niedergeschrieben. Genau in dem Teil wo steht, wie eine Besatzungsmacht mit der Zivilbevölkerung umzugehen hat.
Heutzutage wird wieder in der Manier von Orwell’schem „Neusprech“ Israel „Illegale Siedlungen“ und „Vertreibung“ vorgeworfen. Dies ist der erneute, teuflische Versuch die Juden in Israel mit den Nazis gleichzusetzen und gleichzeitig das größte Verbrechen in der Menschheitsgeschichte bei sich selbst zu relativieren.
Völkerrechtlich gibt es aber KEINE illegalen Siedlungen in Israel.
Alles links des Jordans ist Israel. Bitte lesen sie dazu den ausführlichen Artikel
„65 Jahre moderner Staat Israel oder die völkerrechtlich verbindliche „Errichtung einer nationalen Heimstätte für die Juden“ vor 91 Jahren! Eine Betrachtung originaler Quellen und Zeitzeugen-Aussagen im Rückblick.
Weite Teile Europas scheint das selbst ratifizierte Völkerrecht gleichgültig zu sein. Der Antisemitismus ist so stark auf den Vormarsch wie nie nach 1945. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen.
Juden fühlen sich nicht mehr sicher und verlassen massenweise Europa. Die Pogromgefahr wächst. Vereinzelt werden Juden bereits wieder ermordet und verprügelt. Europäische Mitgliedsstaaten rufen offen zum Boykott jüdischer Waren also zu „Kauft nicht bei Juden“ auf. Beschneidung und Schächten ist oder soll verboten werden. Einzelne Universitäten haben bereits ihre Bücher „verbrannt“, in dem alle jüdische Literatur entfernt wurde.
Alles schon mal da gewesen. Die Geschichte wiederholt sich.
Besonders teuflisch und perfide ist es, wenn Europäer durch ihr antisemitisches Verhalten die Juden zur Flucht nach Israel zwingen und anschließend ihren Häuserbau als „Illegale Siedlungen“ bezeichnen.
Der heutige weltweite Vernichtungsplan aller Judenhasser für die Juden sieht vor:
Damit u.a. Europa „Judenrein“ wird, sollen alle Juden durch ihre Flucht in Israel konzentriert werden. Mithilfe der Delegitimierung des Staates Israels durch das Naziargument der erneuten „illegalen Siedlungen “ will man Israel so verkleinern, dass der Iran alle Juden mit einer Atombombe vernichten kann.
Mittel, Methoden und Terminologie der Nazis sind immer noch die Gleichen und wurden nur ins 21. Jahrhundert transformiert.
Wer die Räumung der jüdischen Siedlungen aus Judäa, Samaria oder Ost-Jerusalem fordert,
der möchte Teile Eretz Israels „Judenrein“ machen.
Die Forderung nach einem Siedlungs-Stop entspricht der Forderung zur Vernichtung Israels.
Aber noch ist es nicht so weit und eines ist in Stein gemeißelt:
Juden werden niemals mehr wie die Schafe zur Schlachtbank gehen!
Und wie gut, dass sie die Mittel dazu haben!
Anhang:
– Kurze Zusammenfassung der völkerrechtlichen Situation Israels –
Am 15. Mai 1948 wurde der Staat Israel nach über 1900 Jahren Diaspora wieder gegründet. Großbritannien übertrug sein Mandat an Israel. Dieses Mandat wurde vom Völkerbund im völkerrechtlich bindenden Beschluß „Mandate for Palestine“ am 24.7.1922 an Großbritannien übertragen und einstimmig von allen 51 Mitgliedsstaaten des Völkerbundes angenommen.
Die Balfour Erklärung von 1917 sowie die San Remo Resolution von 1920 werden im „Mandate for Palestine“ integriert. Die Teilung Palästinas in ein jüdisches Palästina und ein arabisches Trans-Jordanien gemäß der in Artikel 25 definierten Grenzen wurde beschlossen. Alles links des Jordans ist der zukünftige jüdische Staat Israel und alles rechts des Jordans der zukünftige arabische Staat Jordanien. Das schließt Jerusalem, Judäa und Samaria aka „Westbank“ als Teil von Israel mit ein. Die Golanhöhen wurden Frankreich als Mandat übertragen. Gemäß Präambel soll auf dem Gebiet Palästinas die „Errichtung einer nationalen Heimstätte für die Juden“ erfolgen. Die historische Verbindung des jüdischen Volkes mit Palästina (Eretz Israel) wird besonders vom Völkerbund betont und hervorgehoben. In Artikel 6 wird die jüdische Besiedlung von Palästina ausdrücklich erlaubt und sogar ermutigt. In Artikel 80 der Charta der Vereinten Nationen übernimmt völkerrechtlich verbindlich die UN die Beschlüsse des Völkerbundes. In Artikel 22 der Charta des Völkerbundes (Covenant of Nations) werden zukunftige Staatsgründungen für alle vorgesehen Mandate des untergegangenen Osmanischen Reiches beschlossen. Das britische Mandat für Palästina, welches Großbritannien an Israel übertragen hat, wird von der UN akzeptiert und ist bindend. Damit ist alles links des Jordans Israel. Es kann also KEINE illegalen israelischen Siedlungen links des Jordans geben! Die UN Resolution 181 der Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 29.11.1947 hat keinerlei völkerrechtlich verbindlichen Charakter, wurde aber von Israel vollständig umgesetzt und kann nicht rückgängig gemacht werden. Dennoch kann nur der UN-Sicherheitsrat völkerrechtlich verbindliche Resolutionen verabschieden. Damit bleibt das „Mandate for Palestine“ des Völkerbundes letztendlich die Rechtsgrundlage. In keinem einzigen dieser historischen Dokumente bis 1948 werden die Worte „Palästinenser“ oder „Westbank“ erwähnt, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht existieren. Es ist immer von Arabern und Juden so wie von Judäa und Samaria die Rede. In allen historischen und völkerrechtlich bindenenden Beschlüssen wird immer von der „Errichtung einer nationalen Heimstätte für die Juden“ gesprochen. Keine anderen Termini werden verwendet! Die historische Geschichte des jüdischen Volkes auf dem Gebiet ihrer jüdischen Ahnen wird anerkannt und völkerrechtlich verbindlich festgeschrieben. Die jüdische Besiedelung Israels ist völkerrechtlich erlaubt. Es gibt keine illegalen Siedlungen Israels.Als hoffnungsvolle Schlußbemerkung für die Zukunft Israels wollen wir mit den Worten Churchills verbleiben.
“Sie sollten Jerusalem den Juden lassen, denn sie haben es berühmt gemacht” Winston Churchill 1955
Zitiert aus:
„65 Jahre moderner Staat Israel oder die völkerrechtlich verbindliche „Errichtung einer nationalen Heimstätte für die Juden“ vor 91 Jahren!
– Von Balfour über San Remo bis zum modernen Staat – Warum das heutige Jordanien das arabische Palästina ist und es keine illegalen Siedlungen in Jerusalem, Judäa und Samaria aka Westbank gibt.
Eine Betrachtung originaler Quellen und Zeitzeugen-Aussagen im Rückblick.
by Israeldossiers – New York, den 28.4.2012
Für 100% Frauenquote
Oder wie man der erneuten Barbarei
in Afghanistan noch Einhalt gebieten könnte.
Ein Friedensmodell für den Mittleren-Osten
Mit dem geplanten verantwortungslosen Rückzug der Nato-Truppen aus Afghanistan müssen wir das Allerschlimmste befürchten. Die Taliban kommen zurück an die Macht und installieren erneut ihre barbarische Schreckensherrschaft. Dies wird besonders die Frauen Afghanistans menschenverachtend treffen. Massenvergewaltigungen und Hinrichtungen von Frauen in Fußballstadien drohen erneut. Den Mädchen & Frauen wird ihr Menschenrecht auf Schule und Bildung wieder verwehrt werden.
Dabei wäre es ein Einfaches gewesen, dem Einhalt zu gebieten: 100% Frauenquote für Frauen innerhalb der afghanischen Armee!
Hätte die Nato NUR Frauen als Soldatinnen ausgebildet, hätte das Land jetzt eine loyale, der Demokratie und den Menschenrechten sich verpflichtend fühlenden Armee, die wehrhaft wäre und den Job erledigen könnte. Unter den 100.000’den Witwen & unterdrückten Frauen würden sich genug Rekrutinnen finden lassen. Man hätte damit auch die wirtschaftliche Situation der Frauen verbessert und sie aus dem menschenverachtenden Elend herausgeholt. Und indem man die Frauen aus der Burka befreit und diese durch eine Uniform tauscht, wäre auch dieses Problem aus der Welt. Die Männer würden sich an unverschleierte Frauen in der Öffentlichkeit gewöhnen. Die Vergewaltigungen und Frauenunterdrückung würden aufhören. Diese Frauen hätten dann dank Ihrer Waffen genug Macht und Firepower sich gegen die Taliban und andere Warlords erfolgreich wehren zu können und hätten auch die allergrößte Motivation, dies zu tun. Denn sie haben am Meisten zu verlieren, nämlich sich selbst, ihr Leben und das ihrer Kinder. Und das sie das durchaus bewältigen könnten, sieht man an den beiden stärksten Armeen der Welt. Der US-Armee und der israelischen IDF. Wo Frauen in der Armee Dienst leisten, geht es eben auch mit der Kampfkraft ganz weit nach oben.
Stattdessen setzet man in Afghanistan derzeit auf Kindersoldaten. Die Taliban bildet fleissig Kindersoldaten aus. 5 jährige Buben sind sehr gewandt im Umgang mit Ak-47 oder noch schwereren MG’s und wissen schon wie man “Allahu Akbar” im Kindergarten-Terrorcamp ruft. Heute noch Sohn – Morgen Vergewaltiger und Executeur der eigenen Mütter. Dann doch lieber die Waffen zu 100% in Frauenhände. Es gibt keine Alternative.
All jene die damals Herberts Grönemeyer’s “Kinder an die Macht” gut fanden, sollten nochmal sehr ernsthaft darüber nachdenken
In Deutschland dagegen ist die Diskussion über eine Frauenquote völlig unsinnig und schlägt gerade aktuell in Kreuzberg ins barbarische Gegenteil um. Dort soll der Vorplatz des jüdischen Museums nicht nach Moses Mendelsohn benannt werden dürfen, weil er keine Frau ist. Und als Frau sollte die Frauenqoute ablehnen und sich stattdessen zu 100% der Forderung zu anschließen, dass es WIRKLICH NUR nach Qualifikation gehen sollte. Dann würden nämlich ~60% der Vorstands- und Managerposten mit Frauen besetzt werden müssen. Deutlich mehr Frauen machen seit Jahren Abitur und Hochschulabschlüsse als ihre männlichen Kollegen. Ergo Frauen sind wesentlich gebildeter heutzutage als Männer.
Den Männern geht es hier NUR um Machterhalt durchgesetzt mit dümmlichen Argumenten. Womit wir wieder in Afghanistan wären. Das verbindet Männer weltweit. Sie haben viel zu verlieren und die Frauen viel zu gewinnen.
Wer Demokratie und Menschenrechte in Afghanistan JETZT will,
braucht 100 % Frauenquote innerhalb der afghanischen Armee!
Noch ist es nicht zu spät!
Herren & Frauen der Schöpfung wacht auf!
Und dies wäre eine weit bessere Lösung für Syrien und andere Staaten, anstatt männliche Mörderbanden und Jihadist Gruppen zu bewaffnen. Frauen-Armee Jetzt!
By Israeldossiers – New York, den 25 April 2013
Die Broderverschwörung
Neulich, das heißt ungefähr vor einem Jahr, schrieb Henryk M. Broder ein Buch, in dem er seine ungeliebten Thesen zum Verhältnis gar nicht weniger deutscher Zeitgenossen zu Israel und den Juden darstellte, was seine Beliebtheit außerhalb der Fangemeinde nicht übermäßig steigerte. Das dürfte ihm eher Vergnügen gewesen sein wird, seine These allerdings wurde auf das Heftigste bestritten. Sie lautet in der laienhaften Kurzkurzfassung, der gemeine Deutsche hätte, was verständlich ist, einen shoabedingten schweren Judenkomplex, den er, was völlig unverständlich ist, einerseits durch eine regelrechte Trauerkultur gegenüber den toten Juden kompensierte, andererseits durch obsessive, meist sachlich in jeder Hinsicht unbegründete Kritik am Staate Israel und seinen jüdischen Bewohnern auslebte, wodurch er, bis zu geschmacklosen Nazivergleichen, sich die gefühlte ererbte Schuld verringerte. Am Ende gar würde er sich über die Nachfahren der Opfer erheben, weil er ja, mit Friedensdemos und Denkmälern, etwas aus der Vergangenheit gelernt hätte, diese üblen Israelis hingegen unbelehrbar bewaffnet gegen die Ausrotter von morgen vorgingen.
Gut Schönsprechen geht anders, ist nur ohnehin nicht des Broders Sache. Folglich brach eine Welle der Kritik und Widerlegungsversuche auf ihn ein, selbst bedeutungslose Gegenwartsautoren konnten es nicht lassen. Nein, so sind wir Deutschen nicht, wir haben gar keinen Judenknacks, wir kritisieren nur Regierungen. Es hätte sich unendlich weiter streiten lassen können.
Wahrscheinlich aber begab es sich zur Vorweihnachtszeit, dass Broder eine finstere Idee bekam, wie er den Christen die Feststimmung verhageln könnte. Ein Feldversuch musste her. Wie ließe sich etwas exemplarischer den Menschen vor Augen führen, als wenn man ihre Medienelite dazu brächte, unfreiwillig selbigen Judenknacks zu bestätigen? Gedacht getan, so wird es gewesen sein, nahm er Kontakt zu Efraim Zuroff auf, vom Wiesenthalinstitut, das ist bei Weltjudens bestimmt total einfach. “Du Efraim”, könnte er gesagt haben, “ihr habt da doch Eure Antisemitismusliste, diesen Denkanstoß, den keiner bekommen möchte, weshalb sie noch nie jemanden interessiert hat. Ich hätte da ein Geschäft (Juden müssen immer Geschäfte machen, ist allgemein bekannt und keineswegs antisemitisch, höchstens kapitalismuskritisch). Ich führe den deutschen Journalismus vor, sage Dir wen Du darauf setzen musst und Du bekommst Berichterstattung wie nie zuvor”. Wer könnte da nein sagen, der Efraim nicht, besonders da der Name, den Broder ihm da flüsterte, glänzend auf die Liste passte, war es doch nicht einmal ein simpler Israelkritiker, sondern ein selbstgefälliger Salonzündler mit Spaß am Spiel mit platten alten Stereotypen.
Er erreichte Platz 9, der Jakob, wie letztes Jahr Hermann Dierkes von der SED seine Platzierung bekam, sorry, Linke nennen die sich jetzt. Das Experiment konnte beginnen. Und während sich der vergessene rote Hermann still in Schlaf weinte, weil ihn vor Jahresfrist keiner erwähnte, erfüllten sich die Träume des Henryk B. Sie konnten nicht widerstehen. Ob rot ob schwarz, ob blond ob braun, wo ein gebildeter junger Kollege einfach anitsemitische Texte verfasst haben sollte, musste die deutsche Medienempörung überkochen. Böse Zungen nannten das auch die Volksgemeinschaft, richtig böse den Volkskörper. Vom Tagesspiegel über die Tagesschau, die unvemeidlichen Frankfurter Rundschau, die Zeit, die taz; Spiegel Online verstand sich von selbst. Es grauste der FAZ, bitter flennten Martenstein und Fleischhauer. Nebenher auch Jörg Lau, Matthias Matussek und viele mehr. Selbst der Zentralrat der Juden mit Salomon Korn als Vortänzer fühlte sich berufen, flugs abzuwiegeln. Schlauerweise kam keiner auch nur ansatzweise auf die Idee, irgendwas von Augstein zu zitieren, Korn hingegen mit der entwaffnenden Ehrlichkeit, kaum je etwas vom Autor gelesen zu haben, aber alle behaupteten genau zu wissen, dass es die böse Rache für ganz legitime “Israelkritik” wäre und der feine Herr A. mit den Literatenvätern nie im Leben was Antisemitisches schreiben könnte. Dass das Unfug ist, was jeder nachlesen kann, störte naturgemäß eher nicht. Im Gegenteil wollte das gewiss auch keiner wissen, denn die Empörung wäre glatt nur halb so schön gewesen,
Was lernen wir? Broder hat immer recht. Zuroff hat für seine kleine Jahresanfangsprovokation, die realistisch gesehen ziemlich unwichtig ist und die noch nie Wiederhall in der Medienwelt fand, dann ein Riesenpublikum, wenn er den Richtigen auf die Liste setzt. Den Theo, nein angeblichen Israelkritiker in uns allen. Es sticht ins deutsche Herz, trifft den Judenknacks. Wir lassen uns unsere Israelkritik nicht madig machen, egal ob die im konkreten Fall überhaupt gemeint ist oder nicht. Nein, nein, nein! Da stampfen wir mit den Füßen und sind für eine Woche alle Augstein. Versuch gelungen. Pawlow lässt grüßen. Das kann nur eine hinterlistige Verschwörung gewesen sein, auf die die dummen Deutschen richtig reingefallen sind.
In jüdischen Hirnen erdacht, versteht sich.
Eines spricht dagegen. So gelungen es gewesen wäre, was nützt der beste Weckruf, wenn die, die ihn wahrnehmen sollen, taub sind. Denn die unheilbar gesunde deutsche Welt (auch so ein Broderschnack) findet das alles normal. Das einzige, was ihr dazu einfällt, ist eine neue Facebook Seite: Schiebt Broder nach Israel ab! Das wird auch Zeit. Hätte es die Verschwörung gegeben, sie wäre vorhersehbar sinnlos gewesen. Schade eigentlich.
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Einige Presselinks wurden bei Lizas Welt geklaut, Redewendungen auch bei Otto Waalkes. Es soll alles seine deutsche Ordnung haben.
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Erstveröffentlichung bei Schwarzweiß – Kontraste – Zwischentöne
Journalismus als Meinungsmanipulation oder auch ein Weg zu 20%
Neulich in der Redaktion nannte Claudio Casula seine schon im Dezember 2010 geschriebene bittere Satire über den Alltag des deutschen Journalismus im Umgang mit Nahostthemen. Sie ist zeitlos und das Schlimmste an ihr ist, dass sie nicht einmal satirisch wirkt. Es ist die schlichte fiktive Beschreibung der Wirklichkeit mit dem einzig Unrealistischen dabei, dass es einen solchen Praktikanten, wie er dort Protagonist ist, nie geben würde. In Schule, Medien, Studium, Umfeld längst gehirngewaschen, würde er gar nicht bemerken, wie die Wahrheit ist und seinem Chef schon von sich aus eitel Freude machen. Seit dem Wochenende bis zum gestrigen Mittwoch aber haben die deutschen Medien in einer schon verblüffenden Offenheit Casulas Darstellung für jeden sichtbar mit atemberaubender Dreistigkeit übertroffen.
Seit diesem Wochenende nämlich werden die Orte und Städte des Südens Israels täglich mit Raketen beschossen. Die Menschen leben zwischen Alarmen und Bunkern. Oft nur Sekunden trennen Abschuss und Einschlag. Kriegsleben eben, keine Schule, keinerlei Normalität. Tag für Tag, 120 bis 140 Raketen waren es bis zum Mittwoch. Beschaut man sich die Reaktion, wenn einzelne syrische Granaten in der Türkei explodieren, dann wären Heerscharen von Journaille mit Liveberichterstattung zu erwarten gewesen. Wie es tatsächlich war, hat jeder mitbekommen oder besser nicht mitbekommen. Der Beschuss fand in Deutschlands Medien nicht statt. Mit einer rühmlichen Ausnahme, dem Hamburger Abendblatt, dem einzigen Zeugnis dieses Kriegsverbrechens, nichts anderes ist der Raketenbeschuss von Städten und Dörfern ohne Kriegserklärung. Lediglich der Angriff der Hamas auf einen Militärjeep wurde kurz erwähnt, allerdings auch nur im Zusammenhang mit Gegenbeschuss, als gäbe es nicht Ursache und Wirkung. Was also lernte der deutsche Fernsehkonsument, Spiegel-, TAZ-, Süddeutsche-, Rundschau- oder was auch immer Leser? Es gab Ende letzter Woche einen Schusswechsel zwischen Israel und der Hamas. Punkt. Vier Tage später greifen die fiesen Juden plötzlich aus der Luft an und töten eine Art Minister. Einfach so. Fliegen seither Luftangriffe und die armen Palästinenser fürchten einen neuen Krieg, wie Spiegel-Online überaus perfide schrieb, als hätten deren Führer ihn nicht ein paar Tage vorher begonnen. Ein Schelm, wer nicht glauben wollte, dass die Raketenangriffe nicht in deutschen Redaktionsstuben bemerkt wurden, dass die Korrespondenten nicht in Bereitschaft saßen. Natürlich wollten sie berichten. Über den israelischen Gegenschlag. Solange mussten sie warten. Wahrscheinlich waren die Grundzüge ihrer Berichte schon fertig auf dem Laptop.
Dafür allerdings übertrafen sie sich dann selber. Im Spiegel, wo der Wahlkampf Netanyahu ein brandgefährliches Spiel mit einem Angriffskrieg spielen lässt, das öffentlich-rechtliche Qualitätsfernsehen dreht den Ablauf des Geschehens schlicht mit offener Lüge um, ebenso die TAZ, deren übler Propagandaartikel die Täter/Opfer Umkehr bis zum Äußersten auswalzt. Natürlich gilt dasselbe für so gut wie alle Medien dieses Landes auch, nicht einmal die FAZ würdigt die Vorgeschichte des Gegenschlags, der Leser soll nur nicht mit weiteren Beispielen gelangweilt werden. Falls er sie doch möchte, so schalte er den Fernseher ein. Es ist ein schier unbegreifliches Phänomen in diesem Land.
Gut, der deutsche Journalismus ist mit wenigen Ausnahmen ein Produkt der 68er, deren Liebe zu Massenmördern, wie Lenin, Hồ Chí Minh, Mao oder Che Guevara ebenso bekannt ist, wie ihre Hinwendung zum palästinenischen Terroranführer Arafat. Alles im Namen der persönlichen Abrechnung mit dem Nazismus der Väter wohlgemerkt. Aber das Hamasregime kann einfach nicht in deren Sinne sein. Eine gnadenlose Religionsdiktatur, die ihrer Gegner einsperrt, foltert, hinrichtet oder bei Gelegenheit auch mal aus dem Fenster wirft, die die Gesellschaft bis zu den kleinsten Kindern durchmilitarisiert hat und Frauen zu Menschen zweiter Klasse macht, das ist nicht wirklich die Lieblingsstaatsform des genderstählten Pazifisten. Dennoch ist er bereit, längst routiniert darin, alle Grundsätze eines objektiven Journalismus für dieses Regimes zu vergessen und offen manipulierende Propaganda dafür zu betreiben.
Wenn aber der unterstützte Angreifer nichts hat, was den geneigten Postachtundsechziger anziehen könnte, so muss sein Motiv auf der Seite Israels zu finden sein. Eine moderne Demokratie westlicher Prägung, engster Verbündeter der USA, gut, schon das ein Grund, es nicht zu mögen. Der Hass auf die freie Gesellschaftsordnung des Westens seitens ihrer größten Nutznießer ist Teil des beliebten linken Antiamerikanismus; so gesehen ist jeder ein Verbündeter, der eine westliche Gesellschaftsordnung bekämpft. Das allein aber reicht zur Erklärung nicht. Es ist dem Journalisten klar, was er tut, wie es ankommt. Jetzt schlagen die Juden schon wieder einfach los und gefährden den Frieden, stellt der deutsche Zeitgenosse ganz offen in den Foren fest, in einem Land, in dem sich die Studien nur darüber streiten, ob der latente Antisemitismus bei 20% oder 25% liegt und in dem auch ohne Günter Grass Konsens besteht, dass Israel die größte Gefahr für den Frieden darstellt, wo natürlich nicht zwischen Juden und ihrem Staat differenziert wird, warum auch. Wer kann es den Leuten verdenken, wenn sie ihre Nachrichten sehen, ihre Zeitungen lesen und es genau so bei ihnen ankommt. Ewig hauen die sich da unten und dann fängt Israel noch mit dem richtigen Krieg an. Wo wir doch nur unsere Ruhe haben wollen, um nachhaltige Windmühlen zu betreiben. Das antisemitische Denken wird nicht nur bedient, es wird bestärkt, bei den Jüngeren erst hervorgerufen. Auf die Idee, dem deutschen Wohnzimmerhelden vor Augen zu führen, was in diesem Land wohl los wäre, wenn die Nachbarn es zum Credo erhoben hätten, Deutschland auszulöschen, in deren Kindergärten und Schulen nur Hass gelehrt würde und täglich ein Gebiet im Größenverhältnis hochgerechnet auf Deutschland in der Größe Baden-Württembergs unter Raketenfeuer läge, kommt ein deutscher Redakteur natürlich nicht. Dann würde er ja Gefahr laufen, sein Leser würde verstehen, was in Israel passiert und weshalb es nicht nur rechtmäßig, sondern notwendig ist, sich zu wehren, Pflicht einer Regierung, die ihre Menschen schützen muss.
Israelkritik in dieser Form ist eben nicht legitime Kritik an für falsch gehaltener Regierungspolitik, sie ist platter Antisemitismus. Bewusste Nachrichtenunterdrückung, Falschdarstellung und Diffamierung, in dieser Woche nur so ungeniert und augenfällig, ohne Versuch einer Verschleierung, dass jeder, der hinsah, drüber fallen musste. Doch Realität schon seit Jahren, wenn auf Siedler verwiesen wird, die angeblich den Frieden unmöglich machten, statt auszusprechen, dass es in Wahrheit die Weigerung der palästinensischen Seite ist, Israel als Staat der Juden anzuerkennen, zeigt doch der Hamasstaat, wie nützlich es ist, alle Siedlungen abzubauen und ohne Friedensabkommen den Palästinensern das Land zu übergeben, wenn Gaza geschmacklos mit einem Ghetto verglichen wird, das gegen eine Hungerblockade Hilfsschiffe bräuchte und niemand berichtet, dass täglich alles Lebenswichtige über Israel geliefert wird, eine zweite Grenze zu Ägypten besteht und die Blockade nur dazu dient, Waffenlieferungen zu unterbinden, Waffen, die täglich eingesetzt würden; wenn Verhandlungen mit den Terroristen gefordert werden, obwohl die sympathischer Weise ganz offen sagen, dass sie gar nicht verhandeln wollen, sondern ihnen Gaza nur Aufmarschgebiet ist, um Israel zu vernichten. Wer wissentlich so falsch berichtet und verlogen argumentiert, dem geht es nicht um Kritik, schon gar nicht um freundschaftliche, es geht ihm um das Bekämpfen und Delegitimieren des Staates der Juden, um die Zerstörung seines Images in der deutschen Gesellschaft unter mindestens der Inkaufnahme, dass dies auch den allgemeinen Antijudaismus der Menschen fördert. Wer das tut, ist ein Antisemit. Von mir aus ein latenter.
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Erstveröffentlichung bei Schwarzweiß – Kontraste – Zwischentöne