Sehr geehrte Damen und Herren,
leider gibt es wieder einmal eine sehr tendenziöse Darstellung in Ihrem Heft. Auf S. 12 der Ausgabe 41/2013 schreiben Sie in der Überschrift:
“Vier Juden schänden evangelischen Friedhof”
In der Unter-Überschrift heißt es dann:
“4 jüdische Theologiestudenten haben 15 Gräber eines evangelischen Friedhofs auf dem Berg Zion geschändet”
Als Quelle führen Sie YNet News an.
Schade, dass Sie sich offensichtlich sehr eingegrenzt informieren. Sonst hätten Sie vielleicht festgestellt, dass den jungen Leuten nichts nachgewiesen werden kann und die arabischen Belastungszeugen nachweislich logen.
(http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/172474)
Weder die Belastungszeugen noch ihre Lügen kommen in Ihrer Meldung vor.
Weiterhin schreiben Sie zwar, dass es seit Anfang 2012 vermehrt “Price Tag”-Anschläge gibt. Sie sagen aber nichts dazu, dass der begründete Verdacht besteht, dass viele davon von Arabern begangen werden, um es den Juden anzuhängen. Noch nie davon gehört?
Selbst aus Ihrem Text könnte man – wenn man denn ein wenig vorsichtig und nicht von Schlagzeile und Untertitel vorgeprägt ist – herauslesen, dass die Jeschiwa-Schüler unter Verdacht standen, nicht schuldig waren, wie Sie in der Überschrift behaupten.
Es ist schade, dass immer wieder derart nachlässig “berichtet” wird, besonders wenn es in Ihrem Blatt geschieht – und das nicht zum ersten Mal.
Es gibt vieles, was an Randgruppen der jüdischen-israelischen Gesellschaft zu kritisieren ist. Gerade auch intolerantes Verhalten gegenüber Anders- bzw. nicht so streng Gläubigen. Das wird von der Israelischen Gesellschaft selbst ständig geübt.
Warum berichten Sie nicht genauso ausführlich über arabisch-muslimische Übergriffe? Warum stellen Sie etwas als feststehende Fakten dar, das lediglich Verdacht war? Warum informieren Sie so eingeschränkt? Warum erzeugen Sie Eindrücke, die so schlicht nicht stimmen?
Ich stelle seit einigen Jahren fest, dass es bei Ihnen immer wieder zu solchen Ausfällen kommt. Ich habe deshalb schon mehr als einmal mit dem Gedanken gespielt, mein Abo zu kündigen. So langsam bin ich an dem Punkt angelangt, die Überlegungen in die Tat umzusetzen.
Mit verärgerten Grüßen
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