von Isabella Seemann und Dani Brandt
Des Superexperten berufliche Aktivitäten «umfassen Romane und Sachbücher, Journalismus und Nahostberatung». Denn, so frohlockt Michael Lüders auf seiner Webseite: «Die verschiedenen Bereiche sind miteinander verbunden, wie Sie bei der Lektüre feststellen werden. Und die jeweiligen Verbindungen führen zu immer neuen Anstößen, vor allem in der Nahostberatung.»
Lüders phantastische Erzählungen, in denen Märchenhaftes und Reales, Dämonie und Psychologie eine einzigartige Verbindung eingehen, haben seine Beliebtheit bei Moderatoren begründet, ähnlich wie schon Erich von Däniken.
Zu Obamas Reise nach Israel und Westbank hat denn auch Susanne Brunner vom zwangsgebührenfinanzierten Staatsfunk den Iran-Apologeten Michael Lüders zum «Tagesgespräch» eingeladen. Dort reproduzierte er wie ein drittklassiger Maler auf dem Montmartre zum x-ten Mal sein Lieblingsbild: Der Schwanz Israel wedelt mit dem Hund USA, und dass «es den USA nicht gelingt, ihren engsten Verbündeten unter Kontrolle zu bringen, was auch für die USA gravierende Konsequenzen hat.» Dieses verschwörungstheoretische Sinnbild, dass Israel der Weltmacht USA seinen Willen aufzuzwingen vermag, leuchtet dem Antizionisten ebenso ein, wie dem Antisemiten die Metapher vom Juden, der die Medien, die Banken und überhaupt die ganze Welt kontrolliert.
Auch in der Phantasiewelt des Michael Lüders ziehen Israel-Lobbyisten im Verborgenen die Strippen. Eine klassische Projektion: Denn Michael Lüders vermischt nicht nur Fakten und Fiktion, sondern auch Journalismus mit Lobbyismus – allerdings ganz transparent. weiterlesen: