Der Publizist Henryk M. Broder sorgte für einen vollen Saal, BaZ-Journalist Dominik Feusi gelobte Antisemiten fortan Antisemiten zu nennen und das Publikum bangte um ein Europa ohne Juden. Impressionen eines denkwürdigen Abends am Rhein. Von Isabella Seemann und Dani Brandt
Gleich zu Beginn hielt Broder fest, dass es keinen neuen Antisemitismus gäbe – vielmehr erlebten wir heute die Kontinuität des alten. Das aber wollten selbst Wohlmeinende nicht wahrhaben, denn für sie sei Antisemitismus, was die Nazis den Jude…n angetan haben. «Damit kann heute jeder den Vorwurf des Antisemitismus leicht von sich weisen». Antisemitismus sei ein gesellschaftliches Tabu. Gleichwohl breche er sich Bahn: Alles, was man früher auf den Juden projizierte, übertrage man heute auf Israel, den Juden unter den Staaten. Man müsse lediglich die Wörter «Juden» gegen «Zionisten» und «Weltjudentum» gegen «Zionismus» austauschen. Die obsessive Beschäftigung mit Israel sei «reiner Antisemitismus im Kostüm der Israelkritik», sagte Broder. «Sie sind Antizionisten, weil sie nicht Antisemiten sein dürfen.» Weiterlesen:
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