Ist es entschuldbare Naivität, schlicht Blödheit oder böser Wille, der Christian Wagner am Abend im deutschen Staatsfunk Nabil Shaath, einen Vertrauten Abu Mazens, mit den Worten zitieren läßt, “niemand in der Palästinenserführung wolle einen dritten Aufstand, eine weitere Intifada”?
Das Gegenteil ist der Fall. Wie die Jerusalem Post bereits am Sonntagmorgen berichtete, seien sich “Palästinenserpräsident” Abu Mazen und der Hamas-Anführer Khaled Meshaal am Rande eines Treffens in Kairo einig darüber gewesen, daß eine “friedliche Intifada” auf der Tagesordnung stehe.
Die derzeitigen antiisraelischen Ausschreitungen in den umstrittenen Gebieten, die auf “palästinensischer” Seite durch den Einsatz friedlich brennender Reifen und nicht weniger friedlich durch die Luft fliegender Gesteinsbrocken gekennzeichnet sind, findet Abu Mazen denn auch begrüßenswert:
“Speaking during an interview with Al-Arabiya TV, Abbas said that he fully supported demonstrations against the security barrier and settlements, as well as Palestinian attempts to establish outposts in the West Bank [..].”
Und nachdem am Morgen bekannt wurde, daß Arafat Jaradat, dem vorgeworfen wurde, Soldaten der israelischen Streitkräfte angegriffen zu haben, in israelischer Haft verstarb, sind es da nicht Vertreter der PA, die die Stimmung mit der unbelegten Behauptung anheizen, der “Palästinenser” sei zu Tode gefoltert worden?
“An autopsy has revealed that Arafat Jaradat died of extreme torture in Israeli custody and did not have a cardiac arrest, the PA Minister of Detainee Affairs said Sunday.”
Daß die für die Autopsie verantwortlichen Experten erklären, sie hätten keine Spuren für eine Mißhandlung finden können, daß die angebliche Folter aus Wiederbelebungsversuchen nach einem Herzanfall bestand, weiß der “palästinensische Minister” Issa Qaraqe ebenso wie Kameel Sabbagh, der Anwalt des verstorbenen Inhaftierten.
“Jaradat’s body was dissected in the Abu Kabir Forensic Institute in the presence of a Palestinian pathologist, several family members and a legal team from the Palestinian Authority’s Prisoner Affairs office.
According to the institute, the autopsy revealed no external physical injuries other than those suffered during resuscitation attempts and a small bruise on the right side of the chest.”
Issa Qaraqe lügt also ganz bewußt, wenn er “extreme Folter” behauptet. Und er tut es als Minister seines “Präsidenten”, der durchaus ein Interesse daran hat, den Zorn mit seiner Tyrannei unzufriedener “Palästinenser” auf Israel zu lenken. “PA gives no indication of calling for West Bank calm”, konstatiert die Jerusalem Post.
Wohl nur beim deutschen Staatsfunk kann man da noch daran glauben, daß “niemand in der Palästinenserführung [..] einen dritten Aufstand, eine weitere Intifada” wolle.
Good News.